AMANDA – mit Studenten der Theaterakademie Vorpommern
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AMANDA
Uraufführung am 17. Oktober 2017 an der Vorpommerschen Landesbühne Anklam unter dem Titel TRAUMFRAU 2.0
Aus einem Szenenstudium mit Studenten der Theaterakademie Vorpommern im Fach Objekttheater habe ich einen Plot zu einem Kammerstück über Künstliche Intelligenz entwickelt. Ein halbes Jahr der Recherche und intensiver Tischproben gingen dem Entstehen des Skripts voraus.
2024. Künstliche Intelligenzen werden mehr und mehr in den Alltag normaler Menschen integriert. Mick, ein junger Start-Up Unternehmer, bekommt seinen ersten humanoiden Female-Robot namens AMANDA von seinem besten Freund und Geschäftspartner Chris geschenkt.
Zuerst verwirrend für Mick, lässt er sich mehr und mehr auf ein Zusammenleben mit Amanda ein – sie tut im gut. Sie ist perfekt. Sie hat Humor.
Micks ethisch-moralische Zweifel lassen sich dabei nicht wegwischen. SIE ist kein Mensch!
Chris: „Der Mensch ist doch nichts Anderes als das. Ein Computer mit elektrischen Leitbahnen, Wärme- Kälte- und Schmerzsensoren. Er braucht Treibstoff für die Energie, er lebt auf dieser Welt und verfolgt Ziele, verwirft sie, passt sich an, scheitert, kommuniziert…
Mick: „Aber wir sind natürlich entstanden!“
Chris: „Sagt wer? Gott? Die Wissenschaft?“
Das Leben mit der KI wird zum Alltag, zur Normalität. Doch irgendetwas fehlt:
Mick: „Ich muss hier mal raus. War ewig nicht mehr unter Leuten. Ich weiß nicht mal, wer neben mir wohnt. Wer sind die Menschen da nebenan? Vielleicht sind das alles KIs, die mich beobachten. (lacht)“
Und dann:
Mick: „Sicher, aber… Bitte lacht nicht. Ich will Elena.“
Chris: (stöhnt)
Mick: „Ich will ihre Wutausbrüche, Ihre eifersüchtige Liebe, ihr schreiendes Weinen, ihre Neugier, ihr Kichern, ihr dummes Gesicht, wenn sie meine Witze nicht versteht, ihr besserwisserisches Getue, wenn ich ihr von meinem Job erzähle. Ich will sie berühren, sie wärmen, wenn ihr kalt ist, ihre Haare riechen. Ihre Haut riechen. ——- Riechen!! Das ist es! (zu Amanda) Du riechst nicht! Nach nichts!“
Amanda: „Kauf das olfaktorische Erweiterungstool. Dann kannst du mich mit Geruch haben. Such dir deinen Lieblingsduft aus.“
Mick: „Nein! Nicht den Geruch, den ich mir wünsche. Ich will Elenas Gerüche. ALLE. Ihren Schweißgeruch, wenn sie vom Joggen kommt, ihren Mundgeruch morgens nachdem ich neben ihr aufwache, ihren Menstruationsgeruch, ihren Geruch, wenn ich mit ihr schlafe. „
Daraufhin nimmt die Handlung eine sehr unerwartete Wendung.